Card Sorting: Kategorien sinnvoll aufteilen
Card Sorting – Wann nutzt man diese Methode?
Ein Card Sorting wird hauptsächlich immer dann genutzt, wenn benutzerfreundliche Menü- und Navigationsstrukturen gebildet werden sollen. Card Sorting hilft dir dabei, Einblicke in die mentalen Modelle deiner Nutzer zu erhalten. Nutzer bekommen die Aufgabe, unterschiedliche Themen, Funktionen und Merkmale aus ihrer Sicht thematisch zu gruppieren. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse für einen zielgruppengerechten Aufbau der Navigation ziehen.
Das Ziel beim Card Sorting
Ziel ist es, einen Überblick zu erhalten, wie deine Nutzer bestimmte Inhalte thematisch miteinander verknüpfen. Deine Absicht sollte es sein, so viele Inhalte wie möglich in homogene Kategorien zu sortieren. Die Kategorien sollten dabei unbedingt trennscharf sein.
Wie gehst du vor?
Die Inhalte, die du gruppiert haben möchtest, bereitest du auf einzelnen Karten (Post-its, Karteikarten, etc.) vor. Diese Karten präsentierst du deinen Nutzern. Dein Nutzer gruppiert die Karten dann so, wie er diese in einem sinnvollen Zusammenhang sieht. Eine einfache Übung am Anfang hilft beim Verständnis der Aufgabe.
Beispiel: Dein Proband bekommt Kärtchen, auf denen verschiedene Tierarten abgedruckt sind (z.B. Adler, Delphin, Hund, Fisch, Papagei, Katze). Nun soll der Proband genau die Tiere auf dem Tisch zusammenlegen, die für ihn thematisch zusammengehören.
Wenn der Proband die Kategorien gebildet und das Prinzip verstanden hat, könnt ihr mit der eigentlichen Aufgabe beginnen.
Verschiedene Varianten: offenes und geschlossenes Card Sorting
Beim offenen Card Sorting kann dein Nutzer so viele Kategorien bilden, wie er möchte und benötigt. Am Ende benennt er diese Kategorien selbst.
Beim geschlossenes Card Sorting gruppiert dein Nutzer die Inhalte in von dir vorgefertigte Kategorien.
Card Sorting kannst du offline, aber auch mit Tools wie https://www.optimalworkshop.com/ online durchführen.
Wann wendest du die Methode Card Sorting an?
Ein Card Sorting wendest du am besten an, solange du noch keine Gruppierung von Inhalten in deinem System vorgenommen hast. Spätestens bei der Navigation könnte dies sonst zu größeren Umbaumaßnahmen am bestehenden System führen. Es sollte also noch während des User Requirements Engineering, also in den ersten zwei Abschnitten des User Centered Design Prozesses, angewandt werden.
Wie erfolgt die Auswertung?
Bei Online Tools bekommst du automatisch eine Auswertung berechnet. Offline können wir dir http://maadmob.com.au/resources/card_sort_analysis_spreadsheet (Englisch) empfehlen. Wenn du die Auswertung selbst machen willst, musst du die Interkorrelationen aller Items berechnen.
Wie groß ist der zeitliche Aufwand?
Für das Vorbereiten (Kärtchen basteln und beschriften) solltest du zwei Tage einplanen. Die Auswertung dauert ca. einen halben Tag. Du solltest also insgesamt zwei bis drei Tage einplanen und mit mindestens 15 Nutzern planen, um geeignete Ergebnisse zu erhalten.
(Fotos: Unsplash)